1961 bis 1983
1959 trat der Spielmannszug aus organisatorischen Gründen dem Deutschen Turnerbund bei. 1960 war der erste Ausmarsch des Schülerspielmannszuges anlässlich der 1150-Jahrfeier der Stadt Itzehoe. Es war für die jungen ein großes Ereignis! Mit einem jungen Stabführer Gerd Krause zog man mit klingendem Spiel durch die Stadt und es "klappte", mit jugendlichem Elan und Begeisterung spielten sie ihre erlernten Märsche. Im Jahre 1961 übernahm Günter Melchior die Stabführung und den Vorsitz des Itzehoer Spielmannszuges.
"Jetzt ging es so richtig los!" Marschmusik war wieder gefragt. Die Ausmärsche und Ständchen häuften sich, sogar das Umland wurde nun auf den Itzehoer Spielmannszug aufmerksam. Und so kam es, dass man auch in Wilster, Glückstadt, Wewelsfleth, Einfeld u.s.w. spielte. Nun wurden auch die Mädchen aufmerksam und traten an den Verein heran um Mitglied zu werden. Als erstes weibliches Mitglied trat die Tochter Ute vom Vereinswirt Willi Claasen dem Verein bei, andere folgten dann.
1964 feierte der Spielmannszug seinen 40. Geburtstag. Wie viele Freunde der Spielmannszug hat zeigte sich an seinem Ehrentag. Abends im vollbesetzten Saal vom "Klosterbrunnen" erklangen zum Auftakt die schneidigen Weisen unter der exakten Stabführung von Günter Melchior. Vorsitzender Willi Jakobsen freute sich mit den Kameraden und Gästen, Eltern der Jugendlichen auch die Ehrenmitglieder und Mitbegründer des Spielmannszuges Willi Heesch und Karl Meier herzlich willkommen zu heißen.
Ein großes Unterhaltungsprogramm, von den Aktiven und Freunden zusammengestellt und eingeübt machte diesen 40. Geburtstag unvergesslich. Im Laufe der Zeit wechselte man auch die Uniform. Nach dem Krieg fing man mit weißer Hose, dunklen Jacken, weißer Mütze und dunklen Fliegen an. Das wirkte und machte einen guten Eindruck, dazu noch tolle Marschmusik "was will man mehr?" Im Deutschen Turnerbund spielte man dann in weißer Kleidung, da gab es nun doch den ersten Ärger!
Nun musste man ohne Mütze spielen. Für die älteren Spielleute war doch die Mütze ein wichtiges Bestandteil gewesen, denn es bedeckte bei manchen die "kahlen Stellen" auf dem Kopf. Später schloss man sich dem Volksmusikerverband an und trat in weißen Hosen und dunklen Jacken auf. Um bei auswärtigen Auftritten für die Heimatstadt Itzehoe "die Stadt im Grünen" zu werben, entschloss man sich 1973 die Uniform zu wechseln.
Die blauen Jacken wurden durch grüne Uniformen ersetzt. Durch mühevolle Heimarbeit der damaligen Jugendwartin Karla Sievers und den fleißigen Händen der Frauen der Mitglieder, die oft bis spät in die Nacht nähten, wurden die neuen Uniformen gefertigt. Es wurden 58 Uniformen für die Aktiven benötigt, die einen Wert von rund 14.000,-DM ausmachten und von den Mitgliedern selbst aufgebracht wurde. Zeit, Geld und viel Idealismus hatte es möglich gemacht das man am 1. Mai 1973 zum ersten Mal in neuen Uniformen durch die Straßen der Stadt marschierte.
Das neue Auftreten des Spielmannszuges löste überall große Begeisterung aus. Die neuen Uniformen hatten bald ihre Bewährungsprobe zu bestehen. Strömender Regen ließ die 50-Jahrfeier des Itzehoer Spielmannszuges 1974 buchstäblich ins Wasser fallen. Begonnen hatte das Festprogramm Freitagabend mit dem großen Zapfenstreich im Prinzesshof. Fast 1.000 Zuschauer bestaunten das Können des Itzehoer Spielmannszuges sowie der Feuerwehrzüge Itzehoe und Ottenbüttel.
Sonnabend war dann Konzert im Holstein-Center und am Sonntag hatten sich dann ca. 500 Spielleute auf den Malzmüllerwiesen versammelt um gemeinsam ins Itzehoer Stadion zu marschieren. Der erste Marschblock wurde kurz nach dem Abmarsch durch den niederprasselnden Regen in die Hauseingänge getrieben.“Patschnass" marschierten die Kapellen nacheinander ins Stadion ein, wo sich trotz des schlechten Wetters viele Zuschauer eingefunden hatten. Um die Gesundheit der Musiker zu schützen kürzte man das Musikprogramm und traf sich abends zum fröhlichen Beisammensein und Tanz im Lübscher Brunnen.
Im Jahre 1975 begann mit der amtlichen Anerkennung als Jugendgruppe durch die Stadt Itzehoe das Reisezeitalter des Spielmannszuges. Nachdem man in den Jahren 73 und 74 schon die Stadtgrenzen durchbrochen hatte und durch das intensive bemühen von Hans und Karla Sievers zu Auftritten im Legoland in Sierksdorf an der Ostsee, auf der IGA in Hamburg oder bei Flugtagen in Hartenholm gekommen war, ging es jetzt vom 13.-17. Juni 75 ins Hessenland. Als Ereignisreiches Jahr ging dann 1976 nicht nur positiv in die Vereinsgeschichte ein.
So stand zunächst im April die erste Auslandsfahrt des Vereins auf dem Programm, die die Spielleute mit Unterstützung vom damaligen Kreisjugendpfleger Herrn Thoms und der Jugendgruppenleiterin Karla Sievers nach Angouleme in Südfrankreich führte. Bei dieser Fahrt und den Wochen danach musste der 1. Vorsitzende Günter Melchior und die Jugendgruppenleiterin feststellen, dass die Mischung aus Jung und Alt in einem relativ kleinen Verein schwer unter einen Hut zu bringen sind.
Es kam zu einem Streit der zufolge hatte, dass man bis zum Jahresende keine Auftritte mehr durchführen konnte. Von diesem Zeitpunkt an setzte man ganz auf die Jugend und startete einen Neuanfang. So konnte man bereits im August 1978 zu einer Jugendbegegnung nach Norwegen starten. In den nächsten Jahren folgten dann mehrere Fahrten nach England, Osterreich, Ungarn und Frankreich.
Außerdem wurden fast in jedem Jahr befreundete Orchester in Itzehoe empfangen. 1980 ging dann die Stabführung das erste Mal in der Vereinsgeschichte in weibliche Hände und wurde von Ute Sievers übernommen, die dann später auch die musikalische Leitung von Günter Melchior übernahm.
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